Satellitenriff Riegel


Teil des weltweiten Crochet Coral Reef-Projekts
von Christine und Margaret Wertheim und dem Institute For Figuring
Durchgeführt vom Bürgercafé und dem KlimaNetzwerk Riegel

KlimaNetzwerk Riegel

Baden TV

1. März 22: „KlimaNetzwerk in Riegel zieht Bilanz“
https://www.baden-tv-sued.com/mediathek/video/klimanetzwerk-in-riegel-zieht-bilanz/

Kontakt: klimanetzwerkriegel@gmx.de

facebook: KlimaNetzwerk Riegel a.K.

instagram: klimanetzwerkriegel

DAS MEER BEGINNT VOR DER HAUSTÜR

Die Idee des Korallenriffs in Riegelbezieht sich auf die Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen“ im Museum Frieder Burda, Baden-Baden, welche ein kooperativinitiiertes Installationsprojekt ausgehäkelten Korallen der Künstlerinnen Margaret und Christine Wertheim zeigt. Bei diesem Projekt wirkte die Initiatorin des Riegeler Korallenriffs, Anna Busch, mit. Begeistert gründete sie auch in Riegel eine Korallen-Häkel-Initiative im Bürgercafé. Rasch war der Kontakt zum KlimaNetzwerk hergestellt, das diese Idee begeistert unterstützte. Ziel war es, ein gehäkeltes Korallenriff zu schaffen und gleichzeitig eine Ausstellung rund um das Thema Korallensterben zu initiieren, um so die Verbindung zwischen Klimawandel, Meeresverschmutzung und der Verantwortung im lokalen Umfeld aufzuzeigen.

Hyberbolische Geometrie

Die unerschöpfliche Vielfalt der Korallenriffe und ihre eigenwilligen Formen lassen sich durch die Spielarteneines mathematischen Phänomens, das in der Fachsprache als hyperbolische Geometrie bezeichnet wird, abbilden. Modelle davon lassen sich am einfachsten durch Häkeln darstellen. Diese Erkenntnis gewann Dr. Daina Taimina an der Cornell-University in Ithaca, New York bereits 1997. Die Wertheim-Schwestern erarbeiteten 2005 am Institute For Figuring in Los Angeles daraus eine Systematisierung der Riffformen. Ausgehend von deren Häkelanleitungen machten sich die Riegeler Häklerinnen ans Werk und wurden immer kreativer – sehen und staunen Sie selbst! 

Die Ausstellung Das Meer beginnt vor der Haustür

Das KlimaNetzwerk Riegel beteiligt sich am Gemeinschaftsprojekt Korallenriff mit der Ausstellung „Das Meer beginnt vor der Haustür“. Seit Projektbeginn beschäftigen uns die Fragen:

  • Wie wird deutlich, wie wichtig der Schutz von Korallen ist?
  •  Wodurch können Ausstellungsbesucher:innen, die noch kein echtes Korallenriff gesehen haben, einen Bezug zur Thematik bekommen?
  •  Wie kann jede:r Einzelne von uns zum Schutz der Korallen beitragen?
KlimaNetzwerk Riegel

Das KlimaNetzwerk ist eine  Initiative von Bürger:innenin Riegel, mit dem Ziel, den Umwelt-,Natur- und Klimaschutz vor Ort aktivmitzugestalten. Jede:r ist herzlich eingeladen, mitzumachen, um weitere Aktionen gemeinsam zu verwirklichen. Durch Vernetzung, Austausch und das Sammeln von Informationen wird die Umsetzung von nachhaltigen Projekten und Aktionen rund um unsere Kernthemen geplant und durchgeführt. Das Netzwerk arbeitet eng mit dem BEreit-Büro und der Riegeler Klimaschutzmanagerin zusammen.


Was sind Korallen und wie entsteht ein Korallenriff?

Korallen sind vor über 600 Millionen Jahre entstanden und zählen zu den Nesseltieren. Nesseltiere (Polypen) sind winzige Hohltiere mit einem Magen und 6–8 Fangarmen (Tentakeln). Im Zentrum des Polypen befindet sich die Mundöffnung, die in den Magenraum führt. Über die Tentakel ernähren sich Korallen von Plankton, leben aber zusätzlich in Symbiose mit bestimmten Algen, die sie zusätzlich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Die einzelnen Polypen, die ein Korallenriff aufbauen, sondern Kalk auf dem Substrat ab, auf dem sie wachsen (Steinkorallen). Die Algen leben im Polypengewebe, versorgen die Korallen mit Energie zur Nahrungsaufnahme (Fotosynthese) und sorgen für deren Farbigkeit. Dafür ermöglichen es die Steinkorallen den Algen, geschützt zu leben.
Viele Polypen bilden Kolonien, die gemeinsam unterschiedlich geformte Kalkskelette bilden. Stirbt ein Korallenpolyp, bleibt sein hartes Skelett zurück. Darauf siedeln wieder neue Polypen an. So entsteht in Tausenden von Jahren ein großes Korallenriff. Auch Skelette und Schalenreste von Stachelhäutern, Muscheln und anderen Organismen tragen zum Riffaufbau bei. Weidende und bohrende Arten leisten ihren Beitrag, indem sie Korallenskelette zu Sand verwandeln, der die Lücken im sich bildenden Riff füllt.

Algen und andere krustenbildende Organismen, sorgen für die Verbindung von Sand mit Kalkbruchstücken. Korallenriffe werden vor allem aus der Gruppe der Steinkorallen gebildet, daneben tragen auch die Feuerkoralle und die blaue Koralle zur Riffbildung bei. Steinkorallen besiedeln Tiefsee und Flachwasser bis zur Wasseroberfläche und können nur in klarem, sonnendurchflutetem Wasser von mindestens 18°C wachsen – optimal sind 25–29°C. Ein mittlerer Salzgehalt, geringe Wellentätigkeit und Sedimentablagerungen sind optimale Bedingungen, welche man nur in einigen tropischen und subtropischen Gebieten findet (Warmwasserriffe).

Die höchste Riffdichte hat der Indopazifische Raum (rotes Meer bis Zentralpazifik). Um die Karibik existiert eine kleinere Riffanzahl. Neben Warmwasserriffen gibt es auch Kaltwasserkorallen. Steinkorallen gedeihen hier bei Temperaturen von4–13°C und können, anders als tropische Korallen, in völliger Dunkelheit leben, da sie nicht auf Algen angewiesen sind. Korallen filtern Nährstoffe aus dem Wasser und es wird vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen Tiefseeriffen und dem Austreten bestimmter Substanzen (z. B. Methan) aus dem Meeresboden gibt.

Eines der größten Kaltwasserriff-Gebiete entdeckte man 1998 auf der Suche nach Erdöl im Seegebiet Atlantic Frontier nordwestlich von Schottland. Neben Steinkorallen seien auch noch Weichkorallen erwähnt. Diese Tierkolonien bestehen aus vielen Einzelkolonien und wachsen verzweigt, lappig, krustig oder fingerförmig. Im Gegensatz zu den Steinkorallenbesitzen sie kein festes Kalkskelett, sondern haben meistens als Festigungselemente kleine Kalknadeln (Sklerite) im Körper. Die im sonnigen Flachwasser lebenden Arten leben in einer Symbiose mit einzelligen Algen und sind überwiegend von brauner, gelber oder grünlicher Farbe. Die in tieferen Regionen oder im Schatten unter felsigen Überhängen lebenden Arten sind auch oft leuchtendrot, orange oder violett gefärbt.

Quellen: Ozeane, die große Bild-Enzyklopädie und Deutschlandfunk


Die Bedeutung der Riffe

Bedeutung für den Menschen

Korallenriffe sind aus vielen Gründen von unschätzbarem Wert. Sie bilden eine schützende Barriere vor Inseln und Küsten, denn ohne die Riffe würden diese erodieren und im Meerversinken, wodurch es zu Massenflucht und Verelendung kommen würde. Außerdem sind Riffe sehr produktiv und schaffen mehr Biomasse als jedes andere maritime Ökosystem. Der sprichwörtliche Fischreichtum stellt die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen, gerade auch in den Entwicklungsländern dar, und dient als wichtige Proteinquelle. Pro Flächeneinheit leben an den Riffen mehr Arten als in jedem anderen Ökosystem am Meer. Diese Biodiversitäter öffnet große Chancen, neue Arzneigrundstoffe zu finden, da viele Rifforganismen biochemisch wirksame Stoffe erzeugen, deren Heilwirkung etwa bei Arthritis, Krebs und anderen Krankheiten erforscht werden kann. Und schließlich tragen Riffe ihrer herausragenden Schönheit wegen zum wirtschaftlichen Aufschwung ihrer Region bei, da sie touristische Attraktionen sind und besonders Tauchern und Schnorchlern Spektakuläres bieten.

Bedeutung für Meerestiere und Ozean

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und ältesten Ökosystemen des Planeten mit einer unglaublich vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Diese Biodiversität ist nur mit tropischen Regenwäldern vergleichbar. Es wird geschätzt, dass etwa ein Viertel aller Meereslebewesen in den Riffen ihre Heimat haben, obwohl sie weniger als ein Prozent der Meeresfläche bedecken. Die Korallenriffe sind von großem Wert für den stark bedrohten Lebensraum der Ozeane. Im Schutz der Riffe wachsen junge Fische heran, bevor sie später auf offener See vielen Gefahren ausgesetzt sind. Viele Fische verlassen das Korallenriff ihr ganzes Leben lang nicht. Weitere Meerestiere wie Krebse oder Schnecken finden in den Höhlen und Spalten der Riffe Schutz vor Feinden. Nachts gehen Haie in den Korallenriffen auf die Jagd. Das Riff liefert außerdem ein vielfältiges Nahrungsangebot und schützt vor starken Strömungen. Korallen und andere Meeresbewohner stehen in enger Wechselbeziehung zueinander. Sterben die Korallen ab, bringt dies das fragile Ökosystem des Riffs aus dem Gleichgewicht und führt zu einer Reihe negativer Effekte für den umgebenden Ozean.  


Verschwinden und Rettung der Korallen

Warum sterben Korallen? Korallen leben in Symbiose mit bestimmten Algenarten, die ihnen ihre Farben verleihen. Schon eine um 1° C erhöhte Wassertemperatur gefährdet diese Symbiose erheblich. Die Algen werden dann aus dem Korallengewebe ausgestoßen und das weiße Kalkgehäuse, in dem die Nesseltiere leben, kommen zum Vorschein. Dies wird als Korallenbleiche bezeichnet. Dauert sie nur kurz an, kann das Körpergewebe der Korallen die Algenwieder aufnehmen und damit die Symbiose fortsetzen. Tritt die Korallenbleiche aber über eine längere Zeit odergehäuft nacheinander auf, können die Korallen absterben und so ganze Ökosysteme zusammenbrechen.

Wieso verschwinden die Korallenriffe?

Die Erderwärmung hat starken Einfluss auf die Flora und Fauna der Ozeane. Ursache ist der enorme Treibhausgasausstoß. Korallen können große Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2 )binden und damit der Erderwärmung entgegen wirken. Das Treibhausgas CO2 bewirkt außerdem eine Übersäuerung der Meere. Dadurch werden die Kalziumkarbonat-Skelette und Schalen vieler Meeresbewohnerwie Korallen, Schnecken, Muscheln usw. dünner und brüchiger, was das Überlebender Tiere bedroht. Ein weiteres Problem für die Riffe ist die Verschmutzung der Ozeane durch Abwässer und Dünger aus der Landwirtschaft. Des Weiteren trägt die konventionelle Fischerei (unter anderem mit Dynamit) zur Zerstörung der Korallenriffe bei, da durch die Reduzierung der Fischbestände vielen Meeresbewohnern die Nahrungsgrundlage entzogen wird. Die Entstehung von Riffen dauert Jahrhunderte. Ein Viertel aller Korallenriffe sind bereits beschädigt.

Der wichtigste Schutz für Korallenriffe ist das Aufhaltendes Klimawandels.

Jede:r Einzelne kann hierihren/seinen Anteil beitragen!

Was kann noch zur Rettung der Korallenriffe beitragen?
  • Haie sind wichtig für Erhaltung eines natürlichen Gleichgewichts im Riff – es ist deshalb wichtig, sie zu schützen.
  •  Keinen Schmuck oder Dekoration aus Koralle kaufen.
  • Sonnencreme ohne die Inhaltsstoffe Octinoxat und/oder Oxybenzon wählen, da diese die Korallenschädigen können.
  • Um Zeit zu gewinnen, pflanzt man Korallen in abgestorbene Riffe ein und hofft, dass sie sich erholen.
  • Eine neuere Methode ist die medizinische Unterstützung mit Probiotika, welche das Überleben von Riffen bis zu 40% erhöhen kann.

Quellen: Netflix Doku Chasing Cora, Terra X, Planet Wissen, WWF Schweiz, Utopia, Das Leben zwischen den Korallenriffen [Doku], planet.de ZDF, BMUV


Flüsse vor der Haustür:

Das Dreistromland
Die Elz

Bei den Riegeler Lofts (ehemals Riegeler Brauerei) vereinen sich die Wasser von Alter Dreisam, Dreisamkanal undGlotter mit der Elz. Kurz nach dem Zusammentreffen trennt sich der Flusswieder in Leopoldskanal und Alte Elz. Die Elz entspringt nördlich von Furtwangen im Gebiet Brend/Rohrhardsberg auf 1.050 m Höhe. Ihr Verlauf von der Quelle bis zur Mündung hat eine Länge von 121 Kilometern. Sie ist ein Gewässer des Typ 5 (= grobmaterialreicher, silikalischer Mittelgebirgsbach).

Unterwegs nimmt die Elz einige Bäche und Flüsse mit, z. B. den Biederbach, den Brettenbach, die Yach und die Wildgutach. Das gesamte Einzugsgebiet umfasst 1.539 km2. Vor 2 Millionen Jahren, im Pleistozän, floss die Elz noch Richtung Donau. Am Elzwehr wird ein Teil des Wassers in die Alte Elz und ein anderer in den Leopoldskanal geleitet. Auf ihrem Weg durchfließt die Alte Elz Kenzingen, Rust und Kappel-Grafenhausen, sowie das Naturschutzgebiet „Elzwiesen“. Nach etwa 30 Kilometern wird sie bei Nonnenweier (Höhe Lahr) wieder in den Rhein geleitet.

Der Leopoldskanal wurde unter Großherzog Leopold von Baden zur Hochwasserentlastung von 1837 bis1843 erbaut, um den teils verheerenden Überschwemmungen Herr zu werden. Johann Gottfried Tulla, der auch den Rhein begradigt hat, war der ausführende Ingenieur. Der Kanal hat eine Länge von ca. 12,5 Kilometern und wird bei Rheinhausen in den Rhein eingeleitet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden viele Flüsse wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht (Revitalisierung).

Ein Beispiel hierzu ist der Elzverlauf zwischen Riegel und Köndringen. Das Wasser der Elz fließt in den Rhein (Einzugsgebiet 218.300 km2), der nach 1.232 Kilometern in die Nordsee mündet. Wir in Riegel wollen uns darum bemühen, dass über die Flüsse, die durch Riegel fließen, möglichst wenig Müll und Schadstoffe in die Nordsee und damit in die Weltmeere gelangen.

Der Leopoldskanal
Mündung in den Rhein

Welchen Einfluss haben Flüsse auf unsere Ozeane?

Nicht nur die Ozeane spielen eine Hauptrolle in der Klima- und Artenvielfaltskrise unserer Erde! Inzwischen spricht man sogar von der dritten globalen Umweltkrise durch flächendeckende Verschmutzung von Land- und Meeresgebieten. Pro Jahr gelangen bis zu 400 Millionen Tonnen Schadstoffe in Seen, Flüsse und letztendlich auch in die Meere – darunter abertausende Chemikalien, Nährstoffe, Plastik und andere Kunststoffe (auch Reifen- und Asphaltabrieb), giftige Schwermetalle, Arzneimittel, Kosmetikprodukte, Krankheitserreger, radioaktive Substanzen und vieles mehr.

In acht von zehn Fällen stammen die identifizierten Schadstoffe aus Quellen an Land. Sie werden als Industrie- und Haushaltsabfälle entweder direkt in Gewässer eingeleitet, entweichen ausunzureichend funktionierenden Abwasserkläranlagen, werden vom Regen, aus der Luft oder von Feldern und Straßen gewaschen oder sickern aus Müllhalden in unterirdische Wasseradern oder Bachläufe. Müll und Kunststoffe werden außerdem vom Wind ins Meer getragen. Die verbleibenden Schadstoffeinträge erfolgen direkt auf dem Meer, etwa bei der Fischerei und Aquakultur oder bei der Seeschifffahrt. Wind- und Meeresströmungen transportieren Müll und Schadstoffe bis in die unzulänglichsten Regionen der Weltmeere.

Spuren der Verschmutzung finden sich sowohl auf entlegenen Inseln als auch im polaren Meereis sowie in tiefen Meeresgräben. Besonders gefährlich für die marinen Lebensgemeinschaften sind langlebige Umweltgifte, die sich in den Nahrungsketten anreichern. Zu dieser Gruppe der organischen Schadstoffe gehören v. a. Pestizide und Industriechemikalien.

Die Folgen einer Kontamination sind mannigfaltig und unterscheiden sich jenach betroffener Art und Schadstoff: Bekannte Umweltgifte verursachen Krankheiten wie z. B. Krebs, rufen Missbildungen und Verhaltensänderungen bei Meeresorganismen hervor; beeinträchtigen die Fortpflanzung betroffener Tierarten und führen mitunter zum Tod der kontaminierten Individuen. Besonders mit Umweltgiften belastet sind Haie, Zahnwale und Robben. Tiere, die mit Plastikmüll in Berührung kommen, laufen Gefahr, sich zu verfangen oder den Kunststoff zu fressen und mit vollem Magen zu verhungern.

Mittlerweile sind mindestens 700 Tierarten identifiziert, für die Plastik im Meer eine tödliche Bedrohung darstellen kann!

Quelle: world ocean review 2021 /7


Wie kommt der Müll ins Meer?

Die Frage: „Wie kommt der Müll ins Meer?“ ist in unserem Gebiet recht einfach zu beantworten: vom Uferbereich in die Flüsse, mit deren Wasser in den Rhein und letztlich ins Meer. Schwieriger ist zu beantworten ist, wie der ganze Müll in die Flüsse gelangt.
Hierzu gibt es zum Beispielfolgende Gründe:

  • Müll wird einfach an den Ufern zurückgelassen oderins Wasser geworfen,
  • durch zerrissene Wertstoffsäcke gelangt Müll bei starkem Wind in die Flüsse,
  • ein Teil wird bei Hochwasser auch von höhergelegenen Rand und Spazierwegen weggespült,
  • aus Gärten in Wassernähe gelangen ebenfalls viele, ungesicherte Gegenstände ins Wasser,
  • Reifen und Anderes werden bei Nacht und Nebel in Flüssen entsorgt,
  • nicht zuletzt landet der gesamte Hausstand von Menschen, die gezwungen sind, draußen unter Brücken zu leben und die nicht alles retten können, in den Flüssen.

Und sehr viel davon landet hier am Leopoldskanal an. Wenn der Plastikmüll nicht abgesammelt wird, zerreibt er sich im Laufe der Zeit zu immer kleineren Stücken, die von Fischen und anderen Wassertieren aufgenommen werden, die dann mit vollem Bauch verhungern. Zerfällt der Müll zu Mikroplastik, gelangt er auch in unser Trinkwasser. Wir in Riegel veranstalten deshalb Müllsammlungen, damit weniger Müll in die Flüsse gelangt. Die hier gezeigten Bilder sind nur ein Teil dessen, was drei Netzwerker: innen im Laufe eines Jahres auf wenigen Kilometern am Leopoldskanal (5–6 Kilometer von 24 Kilometern Uferlänge), an der Dreisam und der Glotter gesammelt haben. Und das nach jedem höheren Wasserstand auf’s Neue! Damit tragen wir unseren kleinen Teil dazu bei, dass weniger Müll im Rhein angelangt und von dort in die Nordsee schwimmt.

Wir freuen uns über alle, die bereit sind Müll zu vermeiden und/oder auch zu sammeln!

Fundstücke aus dem Leopoldskanal


Ökosystem Korallenriff –
kinderleicht erklärt!

Ein Korallenriff ist ein einzigartiges Unterwasser-Ökosystem und besteht aus Steinkorallen. Das Wort Ökosystem bezeichnet den Zusammenschluss von vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren, die eine Lebensgemeinschaft bilden.

Es gibt zwei Korallenarten: Stein- und Weichkorallen.
Die Steinkoralle ist ein Zusammenschluss aus Polypen, welche winzige Tiere sind, ohne Arme und Beine, unbeweglich und somit an einen festen Ort gebunden. Durch den Zusammenschluss der Polypen ist das Grundgerüst des Korallenriffs geschaffen. Steinkorallen können sowohl männlich, weiblich oder beides gleichzeitig sein. Somit ist ein Fortpflanzen immer möglich. Üblicherweise pflanzen sich Korallen durch Knospen fort. Neue Korallen können also einfach auf einer abgestorbenen Koralle weiterwachsen. Ist das Grundgerüst des Korallenriffs geschaffen, dauert es nicht lange, bis sich unzählige weitere Meeresbewohner, wie z. B. Algen, Fische, Quallen, Krebse, Muscheln und Schnecken in diesem Lebensraum ansiedeln.

Ein Korallenriff ist nach dem Regenwald der artenreichste und am dichtesten besiedelte Lebensraum der Welt. Die oben genannten Meeresbewohnerleben von nun an im Korallenriff. Sie finden dort Nahrung und Verstecke, welche als Schutz vor natürlichen Feinden dienen. Ein Korallenriff eignet sich sehr gut zum Laichen und ist die Kinderstube vieler Meeresbewohner.

Der größte Feind des Korallenriffs ist – wie leider häufig – der Mensch. Landnah gelegene Riffe sind von Zerstörung durch Schiffe und Boote besonders bedroht. Auch Schwimmer oder Taucher gefährden die Riffe durch Berühren und sogar bloß durch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln. Weitere schwere Gefahren für Korallenriffe sind die Schleppnetze der Fischfangindustrie, welche an denRiffen hängen bleiben oder auch ganze Riffteile mitreißen und abbrechen können. Auch die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll belastet die Riffe stark. Wir müssen alle mithelfen, diesen besonderen Unterwasser-Lebensraumzu schützen.

Tiere im Korallenriff – Nemo & Co

Nirgendwo ist die Artenvielfalt so groß und bunt wie im Korallenriff. Ihr kennt bestimmt den Clownfisch Nemo aus dem Animationsfilm „Findet Nemo“? Sein Zuhause ist das Korallenriff. Die Korallen bilden bunte Teppiche im Meer und wachsen in unterschiedlichen Formen. Sie sehen aus wie kleine Gehirne, Bäumchen oder Geweihe. Neben den kleinen Fischen, Muscheln, Seesternen und Seeigeln, die hierleben, schwimmen auch riesige Mantarochen, Haie und Meeresschildkrötendirekt über den Korallenriffen.

Quellen: https://www.biologie-schule.de/oekosystem-korallenriff.php
https://www.tierfreund.de/das-leben-im-korallenriff
https://klexikon.zum.de/wiki/Korallen
https://www.wwf-junior.de/tiere/korallen-juwelen-der-meere


Chronik des Klima-Netzwerks im Projektzeitraum

20.1.2022 Blättli Nr. 03: „Korallenriffin Riegel?“ Riegel nimmt beim internationalenKunstprojekt „Gehäkelte Korallenriffe“ teil inkl. Einladung zum Mit-Häkeln. Korallen auf dem Cover des Mitteilungsblatts.

21.1. Klimakonzept „Riegel 2035“ – Der Weg zur Klimaneutralität (Online)

29.01. Start der Ausstellung „Wertund Wandel der Korallen“ im Museum Frieder Burda der Künstlerinnen Margaret und Christine Wertheim. Die Riegeler Korallen-Häkel-Initiative gründet sich.

28.01. Kaiserstühler Wochenbericht „Gehäkelte Korallenriffe: Riegel macht mit beim internationalen Kunstprojekt“

01.02. Bericht in der Badischen Zeitung zum Besuch bei den Häkelnden im Bügercafé und Informationen zurgeplanten Ausstelllung.

08.02. Drehtag mit dem SWR in Riegel.

10.02. Kooperation mit der Bücherei KÖB: Regal mit Büchern zum Thema. Blättli Nr. 06: Klimaschutzmanagerin Irina Wellige erklärt, dass unser Leben und Handeln in Riegel auch Auswirkungen auf die Korallen in den Weltmeeren hat.

15.02. SWR-Bericht (Radio & Fernsehen) „Korallenfieber in Riegel: mit Häkelnadeln für den Schutz der Meere“ mit Anna Busch (Initiatorin) und Amanda Rumbach (Bürgercafé) und Armin Braun (KlimaNetzwerk Riegel).

01.03. Baden TV-Beitrag „Für den Schutzder Meere: Korallenhäkeln in Riegel“

05.03. Riegeler Frühjahrsputz mit über 100 Sammelnden, die jedeMenge Müll zusammentragen. Müll, der von unserer Haustür aus nicht mehr ins Meer gelangt!

11.3. Gewässerführerlehrgang ander Elz startet mit einem Mitglied des KlimaNetzwerks.

28.03. – 31.05. Klimafit-Challenge mitBeteiligung des KlimaNetzwerks: vier Wochen austesten, wo und wie man in den Bereichen Ernährung, Mobilität und/oder Energie CO2-Emmissionen einsparen kann.

29.3. Die „Wilde Wiesen“-Gruppe feiertdie Teilnahme Riegels am Natur-nah dran-Projekt des NABU mit der Gemeindeverwaltung und dem Betriebshof an der Totholzhecke im Gemeindegarten.

06.04. Bericht in der BadischenZeitung: „Das Korallenriff wächst“Ruth Seitz berichtet vom Fortgangdes Projekts, Anna Busch erläutert, dass bereits über 300 Korallen fertiggestellt sind. Das Riff wird größer und größer!

09.04. Erste Kleidertauschbörse

30.4. Pflanzentauschbörse

02.05. Neue Untergruppe des KlimaNetzwerks gründet sich – unter dem Motto „Plastikfrei / Unverpackt“ versammeln sich alle, die an Tipps und Austausch zum Thema „unverpackteProdukte“ interessiert sind.

03.05. Korallenabgabetermin! Über 1000 Einzelkorallen werden bis zum Beginn der Ausstellung zu einem Riff zusammengenäht.

11.5. Lebensinsel an der Mutter Erde wird fertiggestellt.

24.05. Ruth Seitz (BZ) besucht die Korallenwerkstatt im evangelischen Gemeindehaus, um Informationen für den Vorbericht der Vernissage zu sammeln.

30.5. Erste Vor-Ort-Begehung mit dem NABU im Rahmen des Natur-nah-dran-Projekts.

07.06. Letzte Orgasitzung des Korallenriff-Kern-Teams im Bürgercafé

12.06. Klimaspaziergang zum Thema:Natur- und Artenschutz mit dem NABU.

14.06. Umzug des gehäkelten Korallenriffs vom evangelischen ins katholische Gemeindehaus.

17.06. Vernissage der Ausstellung Korallenriff in Riegel im katholischen Gemeindehaus.

18.06. – 14.08. AUSSTELLUNGSZEITRAUM des Korallenriffs im katholischen Gemeindehaus.

Vorschau:

27.06. Besichtigung des Abwasserzweckverbands Breisgauer Bucht in Forchheim, Informationen rundum das Thema Abwasser – denn der Gewässer- und Korallenschutzbeginnt vor der Haustür!

29.07. Besichtigung der Müllverarbeitungsanlage Kahlenberg, organisiert vom KlimaNetzwerk.

01. und 02.08. Sommerferienaktion mit Kindern und Jugendlichen mit dem Riegeler Künstler Manuel Köchlin: Müllsammeln und in ein gemeinschaftliches Kunstwerk verwandeln.


Spendenprojekt Child Aid Papua

BILDUNG:

West-Papua ist eine der bildungsärmsten Gegenden, wo Kinder nur geringe Zukunftsperspektiven haben. Mit Englischunterricht als Grundlage und anerkannten Schulabschlüssen in der Child Aid Papua High School wird dem entgegengewirkt.

UMWELTSCHUTZ:

Raja Ampats sensibles Ökosystem mit der weltweitgrößten Meeresbiodiversität ist aktuell bedroht vom Klimawandel, ausgeblichenen Korallen, Massentourismus und der Meeresverschmutzung mit Auswirkungen auf die Weltmeere. Die Jugendwird auf die Problematik aufmerksam gemacht und ausgebildet, damit ein Umweltschutzbewusstsein entsteht.

HEALTH CARE:

Schüler:innen erhalten Lektionen in Körperhygiene, Erste Hilfe und Seenotrettung.

RIFFRETTUNG von Riegel aus

Unterstützen Sie unser Spendenprojekt! Tragen Sie zur Erhaltung einesKorallenriffs bei! Child Aid Papua ist eine nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Organisation mit Sitz in der Schweiz, die 2017gegründet wurde. Durch Bildungsangebote ermöglicht sie Kindern und Jugendlichen in abgelegenen Provinzenvon West-Papua, Indonesien bessere Zukunftsperspektiven.

Die Vision von Child Aid Papua: Jedes Kind soll in einem gesunden, sicheren Umfeld aufwachsen können und somit seine Umwelt verstehen, mitgestalten und positiv verändern können.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.childaidpapua.org

Wir freuen uns über Ihre Spende, die direkt der Organisation Child Aid Papua zugute kommt, in unsere Spendenbox. Der direkte Kontakt des KlimaNetzwerks zur Hilfsorganisation gewährleistet, dass alle Spenden dort laden, wo sie hinkommen sollen.

Satellitenriff Riegel

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